Ferdinand Hodler / Jean-Frédéric Schnyder

12.09.2014 – 26.04.2015
Kuratiert von Peter Fischli.
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Hodler Ferdinand Z.1920 0471 R 10885
Ferdinand Hodler
Studie zu «Weidenbaum am See», um 1882
Feder in Schwarz über Grafitstift auf Transparentpapier, aufgezogen auf Leinwand
Kunsthaus Zürich, Grafische Sammlung, Legat Hector Hodler, 1920
Zwei, die unterschiedlicher nicht sein könnten: Hodler und J.-F. Schnyder
Zwei berühmte Vertreter der Schweizer Kunstgeschichte trafen in dieser Ausstellung aufeinander: Titan der Kunst und «Nationalmaler» Ferdinand Hodler (1853–1918) auf den fast ein Jahrhundert später geborenen Künstler Jean-Frédéric Schnyder (*1945 in Basel). Zusammengebracht wurden sie vom Künstler Peter Fischli (*1952 in Zürich, von 1979 bis 2012 Teil des weltweit bekannten Künstlerduos Fischli/Weiss), der als Kurator auftrat. Für die Kunstgeschichte steht Hodler an der Schwelle zur Moderne; Schnyder hingegen, den man vor allem als Objekt- und Installationskünstler, Zeichner, Grafiker und Fotografen kennt und der die Malerei erst in den 1970er Jahren für sich neu entdeckte, genau am Beginn der Postmoderne. Nur Hans-Rudolf Reust hielt dagegen, Schnyder gehe es nicht um die Lust am Zitieren oder ums Spiel, denn er meine es ernst, wie einst die Modernen (sikart). Rund 200 Werke waren im Kunsthaus zu sehen; 25 Gemälde und 35 Zeichnungen von Ferdinand Hodler aus der Kunsthaus-Sammlung, viele davon direkt aus dem Depot, und rund 120 Gemälde und vier Skulpturen von Schnyder aus den wichtigsten Schweizer Museumssammlungen sowie aus Privatbesitz. Das Konzept: Die beiden Künstler blieben jeweils in separaten Räumen (Hodler bei Kunst-, Schnyder bei Tageslicht) – zusammenführen durfte sie der Betrachter nur gedanklich. Die Unterschiede der beiden Künstler sind offensichtlich. Hodler zeigt vor allem das Überhöhte und Erhabene, Schnyder das Banale, Alltägliche und das Durchschnittlich-Schweizerisch-Hässliche: Mit ultradickem Farbauftrag malt Schnyder in den «Berner Veduten» (1982/83) Vororte von Bern, an die man keine Touristen schicken würde. Doch beide verbindet das Interesse an Landschaft, das Malen im Freiem und ganz besonders die Freude an Bergen und Seen; dem Genfersee sowie dem Thunersee mit dem pyramidenförmigen Niesen. Die Ausstellung wurde wohlwollend aufgenommen. Mehrfach wurde betont, dass ein anderer Hodler zu sehen sei, bedingt durch die eigenwillige Auswahl und pfiffige räumliche Inszenierung durch den Künstlerkurator Fischli. «So frisch hat man Hodler lange nicht mehr gesehen», urteilte Paulina Szczesniak (Der Bund). Zudem biete die Ausstellung die Erkenntnis, dass es beiden Künstlern um «wollüstige Malerei» gehe, und mit Bezug auf Schnyder: «Eine malerische Kraft […] die ihresgleichen sucht» (Christoph Heim, Basler Zeitung). Zur Ausstellung erschien das Künstlerbuch «Jean-Frédéric Schnyder – am Thunersee» (Hrsg. Zürcher Kunstgesellschaft, 2014, mit rund 120 Abb.)
[Peter Stohler]
Für die Kunstgeschichte steht Hodler an der Schwelle zur Moderne; Schnyder hingegen, den man vor allem als Objekt- und Installationskünstler, Zeichner, Grafiker und Fotografen kennt und der die Malerei erst in den 1970er Jahren für sich neu entdeckte, genau am Beginn der Postmoderne.

226 Tage

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