Ferdinand Hodler
14.06.1917 – 05.08.1917
Ausstellungsort Kunsthaus.
Ausstellungsort Kunsthaus.
Ferdinand Hodler – der grosse Künstler, dem das Attribut «schweizerisch» anhaftet wie keinem anderen. Mit der Stadt Zürich war Hodler (* 1853 Bern, † 1918 Genf) durch die Ausmalung der Ruhmeshalle im Zürcher Landesmuseum («Rückzug von Marignano», 1900), die jahrelang heftig umstritten war und ihm wegen eines blutverschmierten Hellebardiers den Spitznamen «Blut-Hodler» einbrachte, in ganz besonderer Weise verbunden.
«Das Werk von Ferdinand Hodler ist eine Welt», schreibt Kunsthaus-Direktor Wilhelm Wartmann eingangs zu seinem umfangreichen Essay im Katalog. Die bis dahin grösste Schau des Künstlers umfasste rund 600 Werke, darunter 200 Zeichnungen. Zu sehen waren Hauptwerke wie «Die Nacht» (1889), «Die Lebensmüden» (1892), «Die enttäuschten Seelen» (1892), «Eurythmie» (um 1895) oder «Blick ins Unendliche» (1903). Das Plakat wurde von Hodler selber gestaltet: Es zeigt, in den Worten eines Zeitgenossen, einen «mächtigen, zum Schlage ausholenden, knienden Schweizer Krieger». Nicht nur das martialische Plakatsujet befremdet aus heutiger Sicht, sondern auch Wartmanns hypermaskulin-schwülstiger Jargon: «Das Werk von Hodler ist auch ein Leben. Ein Leben aus unseren Tagen, in strahlende Form gefügt, […] das Leben eines Menschen, der sich inniger freut, heisser glüht, schmerzlicher leidet und mächtiger sich und die Welt bezwingt, als alle andern».
Die Ausstellung wurde sehr ausführlich in der ganzen Schweiz kommentiert. «Rhythmus, Bewegung, verbindender Geist geben der Kunst Ferdinand Hodlers ihr Gepräge», schrieb Johannes Kohl in der Neuen Zürcher Zeitung. «Ein Mächtiger, eine grosse Persönlichkeit hat zu mir gesprochen. Das muss jeder Besucher der Ausstellung zu sich sagen» (Luzerner Tagblatt). Aus deutscher Perspektive wurde vermerkt: «Für die Schweiz selbst ist diese Ausstellung geradezu zu einer nationalen Offenbarung geworden, zu einem Symbol des Schweizergeistes und der geeinten ‹helvetischen› Kultur» (Frankfurter Zeitung).
Zur Ausstellung erschien ein Katalog mit einem einleitenden Text von Wilhelm Wartmann und einem Werkverzeichnis mit 32 Abbildungen.
[Peter Stohler]
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