Fernand Léger

30.04.1933 – 25.05.1933
Ausstellungsort Kunsthaus.
Plakativ, reduziert, kontrastreich: Fernand Léger
Bereits 1925 hatte das Kunsthaus Zürich Werke des Malers, Grafikers, Bildhauers, Illustrators, Keramikers und Designers Fernand Léger (* 1881 in Argentan, † 1955 in Gif-sur-Yvette bei Paris) in einer Gruppenschau gezeigt. Eine ursprünglich für 1932 geplante Dreierausstellung Picasso/Braque/Léger mutierte zur Soloschau für Picasso, sodass Léger erst ein Jahr später wieder zu Ehren kam: 1933 präsentierte das Kunsthaus 100 Gemälde und 50 Zeichnungen, Aquarelle und druckgrafische Arbeiten aus über zwei Jahrzehnten. Darunter etwa das sich heute im Philadelphia Museum of Art befindende Gemälde «La ville» (1919), das mit seinen beeindruckenden Massen von 231 × 297 cm das grösste Format in der Ausstellung darstellte. Fernand Léger, so der damalige Kunsthausdirektor Wilhelm Wartmann, «findet die Befreiung vom traditionellen Bild mit Sujet in einem Kult des einzelnen Gegenstands. […] Léger macht das losgelöste Objekt, den bestimmten sichtbaren Gegenstand, zum ‹Sujet› des Bilds». Dabei spiele die kontrastreiche Farbigkeit eine zentrale Rolle. «Die Farben lösen sich aus ihrer Bedeutung und steigern sich zu unerhörter Intensität». Légers charakteristische Zylinderformen und die von Maschinen inspirierte technoide Formsprache wurden zwei Jahre nach Zürich auch im New Yorker MoMA in einer Soloschau dem Publikum vorgestellt. Nach dem Krieg würdigte man Léger dann postum in den ersten drei Ausgaben der documenta in Kassel als einen der wichtigsten Vertreter der Moderne. Die Presse nahm die Zürcher Ausstellung insgesamt zurückhaltend bis ablehnend auf. In der Schweizer Maler- und Gipser Zeitung verstand man Léger in Anlehnung an das Neue Bauen als grundmodernen und geradezu revolutionären Künstler, wenn auch die Frage aufkam, wie denn seine Modernität einem breiten Publikum zu vermitteln sei. Im Tages-Anzeiger beschrieb der Historiker Berthold Fenigstein sein ambivalentes Verhältnis zum Künstler. Zwar erfreute sich der Rezensent an der frischen Farbigkeit, um nachher jedoch festzustellen, «dass einem die Bilder dann weniger sagen, je häufiger man sie sieht». Und: «Die Ausstellung bietet des Guten oder sagen wir: des Gleichen zu viel. Ein Dutzend Arbeiten Légers hätten genügt». Zur Ausstellung erschien ein Katalog mit einem Werkverzeichnis.
[Peter Stohler]
Und: «Die Ausstellung bietet des Guten oder sagen wir: des Gleichen zu viel. Ein Dutzend Arbeiten Légers hätten genügt».

25 Tage

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