Action! Performances und aktionistische Kunstformen. Wenn Besucher zu Akteuren …

23.06.2017 – 30.07.2017
Kuratiert von Mirjam Varadinis.
Ausstellungsort Pfister-Bau (Grosser Ausstellungssaal, ehem. Bührlesaal).
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12 Francis Alys
Francis Alÿs
Don't Cross the Bridge Before You Get to the River, 2005–2009
Installation
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The Bots Collection
!Mediengruppe Bitnik
Random Darknet Shopper - The Bot's Collection, 2014–2016
3-Kanal-Videoinstallation
Courtesy die Künstler
Fünf Wochen eine Bühne für Aktionen
Kompletter Titel
Action! Performances und aktionistische Kunstformen. Wenn Besucher zu Akteuren werden!
2017 verwandelte sich das Kunsthaus in einen Aktionsraum, in dem den Besuchern eine besondere Rolle zugedacht war: Von passiven Konsumenten wurden sie zu Partizipierenden, die sich in die Werke einbringen konnten. An der von Mirjam Varadinis kuratierten Schau, die explizit keine Aufarbeitung der Geschichte der Performance, des Happenings oder der Aktionskunst sein wollte, waren rund 30 Künstlerinnen und Künstler vertreten. Dabei reichte das Spektrum von Altstars des internationalen Kunstbetriebs wie Yoko Ono (*1933) oder Valie Export (*1940) bis hin zu Nachwuchstalenten wie Florence Jung (*1980). Besonderer Fokus lag auf Arbeiten, die körperlich-sinnlich erfahrbar waren. Schon eingangs der Ausstellung konnte man in die Arbeit der libanesischen Künstlerin Mounira Al Solh (*1978) eintauchen, indem man Holz-Zoccoli syrischer Herkunft anzog und so in die Fussstapfen syrischer Flüchtlinge trat. Aber auch historische, nur aus Fotos, Filmen oder Erzählungen bekannte Performances wurden neu interpretiert bzw. aktiviert. So übersetzte Sam Keller (*1971) die Arbeit «Yard» von Allan Kaprow (1927–2006) in ein Werk mit 48 Autoreifen, die schweizerisch-ordentlich ausgelegt für alle Arten der Verwendung zur Verfügung standen, während sie bei Kaprow noch ein chaotisches Durcheinander bildeten. Thematisch wurden Genderfragen angesprochen (über zwei Drittel der Kunstschaffenden waren weiblich, darunter die berühmten Guerrilla Girls), aber auch die Flüchtlingskrise (in Al Solhs Arbeit sowie Francis Alÿs’ Performance-Video) oder das bedingungslose Grundeinkommen (Ahmet Ögut). Den postulierten Bezug zu «drängenden gesellschaftlichen Fragen» hätte man sich im Nachhinein jedoch prominenter und schärfer gewünscht. Das blosse Zuverfügungstellen eines «Protest-Bikes» (eine Arbeit von Marinella Senatore), mit dem man durch Zürich fahren und via Megafon Parolen skandieren durfte, reicht da nicht aus. Wie Pressestimmen belegen, fand die Ausstellung grossen Anklang. «Es kommt Schwung in dieses eher hüftsteife Haus, und das bekommt ihm ungemein gut», freute sich Paulina Szczesniak im Tages-Anzeiger. Und Philipp Meier konstatierte euphorisch, was diese Ausstellung besonders gut vor Augen führe: «Performancekünstler sind die Kindsköpfe unter den Kunstschaffenden. Damit erweitern und bereichern sie den Kunstbegriff aber ungemein.» (NZZ) Dass nur wenige Wochen vor Ausstellungseröffnung die deutsche Künstlerin Anna Imhof mit der Vierstundenperformance «Faust» den Goldenen Löwen und die US-amerikanische Performerin Carolee Schneemann den Lifetime-Award an der Biennale von Venedig erhalten hatten, spricht für das besondere Gespür für den Zeitgeist des Kunsthauses.
[Peter Stohler]
Wie Pressestimmen belegen, fand die Ausstellung grossen Anklang. «Es kommt Schwung in dieses eher hüftsteife Haus, und das bekommt ihm ungemein gut», freute sich Paulina Szczesniak im Tages-Anzeiger.

37 Tage

13 Künstler:innen

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