Cindy Sherman. Untitled Horrors

06.06.2014 – 14.09.2014
Kuratiert von Mirjam Varadinis.
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CS 132
Cindy Sherman
Untitled #132, 1984; 2014
C-Print
Kunsthaus Zürich, Fotosammlung, 1989
© Courtesy of the artist and Metro Pictures, New York
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6566 Sherman Ph1996 71 von FrauBrunner
Cindy Sherman
Untitled #257, 1992
Farbfotografie
Kunsthaus Zürich, Fotosammlung, 1996
Das Kunsthaus Zürich richtet seit mehreren Jahrzehnten Retrospektiven zu zeitgenössischen Künstler:innen aus, die auf der Höhe ihres Schaffens stehen. Die US-Amerikanerin Cindy Sherman (*1954) hat in vier Jahrzehnten konsequent ein facettenreiches Werk vornehmlich im Medium der Fotografie geschaffen. Ihre Arbeit lässt sich mit Schlagworten wie dem Erkunden des Psychischen umschreiben, es geht ihr um die kritische Betrachtung, ja gar Dekonstruktion unserer gesellschaftlich konditionierten Sehgewohnheiten, dies aber nicht auch ohne eine Prise Ironie.
Im Mittelpunkt des vom Kunsthaus gemeinsam mit der Künstlerin zusammengestellten Überblicks stand das Bedrohliche und Groteske. Die von Mirjam Varadinis kuratierte und in Kooperation mit dem Astrup Fearnley Museet, Oslo, und dem Moderna Museet, Stockholm entstandene Präsentation folgte keiner linear-chronologischen Hängung, sondern warf mit unerwarteten assoziativen Gegenüberstellungen einen frischen Blick auf das Schaffen dieser wichtigen Künstlerin. Die Retrospektive trug den Untertitel «Untitled Horrors», und verweist damit einerseits auf die inhaltliche Ausrichtung der Schau, spielt andererseits aber auch mit der Tatsache, dass Cindy Sherman ihre Fotos seit jeher mit «Untitled» verseht. Die Künstlerin lässt die Lesart ihrer Bilder immer offen und lädt stattdessen die Betrachter:innen ein, die in den Bildern angedeuteten Geschichten selber weiterzuspinnen. Schlüsselwerke aus sämtlichen Schaffensphasen waren in der Ausstellung zu sehen: Ikonische Werke aus der Frühphase wie die berühmte «Untitled Film Stills»-Serie, die an Standbilder des amerikanischen Film Noir und italienischen Neorealismus erinnern, trafen beispielsweise auf spätere Fotografien der «Hollywood/Hampton Types» (2000-2002), oder die «Clowns» (2003-2004) auf die «Sex Pictures»-Serie (1992). Diese spannungsreichen Gegenüberstellungen sollten aufzeigen, wie die Künstlerin über viele Jahre hinweg mit einer beeindruckenden Konsistenz grundlegende Fragen der menschlichen Existenz thematisiert hat und dabei formal immer wieder neue Wege zu beschreiten versuchte. Ein komplexes, ambivalentes Werk weckt erwartungsgemäss auch kontroversielles Echo, so auch in den Medien. Begeistert berichtete der angesehene Kritiker Hans-Joachim Müller zur zeitlosen und doch so aktuellen Relevanz dieser Künstlerin: «Aber gerade hier, mitten in diesen , wird anschaulich, wie dieses Werk über die Idee triumphiert, die man von ihm zu haben meint. Es führt durch Tiefen und Untiefen, es verläuft bewusstseinshochoben und ziemlich unterirdisch, es reicht vom Laborcharme analoger Kleinbildfotografie zur pathetisch aufgeladenen Wandtapete, von der Anprobe prächtiger Altmeisterroben bis zum Still aus Filmen, die niemand gesehen hat und jeder kennt.» (Die Welt, 14.6.2014, S. 20).
[Cathérine Hug]
«Ich sehe mich als Amalgam aller Dinge, die ich bislang getan habe.»
Cindy Sherman, 1983

100 Tage

1 Künstler:in

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Ausstellungskatalog
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Ausstellungsplakat
Design: Martin Stoecklin / Photo: Cindy Sherman
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Design: Martin Stoecklin / Photo: Cindy Sherman
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Ausstellungsplakat
Design: Martin Stoecklin / Photo: Cindy Sherman
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Ausstellungsansicht
© Cindy Sherman © FBM Studio, Zürich
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© Cindy Sherman © FBM Studio, Zürich
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© Cindy Sherman © FBM Studio, Zürich
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© Cindy Sherman © FBM Studio, Zürich
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