Félix Vallotton. Idylle am Abgrund

05.10.2007 – 13.01.2008
Kuratiert von Christoph Becker.
Ausstellungsort Pfister-Bau (Grosser Ausstellungssaal, ehem. Bührlesaal).
Der virtuose Vallotton
Félix Vallotton (1865–1925), geboren in Lausanne, später in Paris lebend, ist bekannt für seine Illustrationen und Holzschnitte, deren kühne Ausdrucksweise er auf seine Malerei übertrug. Bereits als 27-jähriger hatte er in Paris mit «Le bain au soir d’été» (1892/93) Furore gemacht. Vallotton wird oft der französischen Künstlergruppe der Nabis zugerechnet – und doch bleibt er eine faszinierende Einzelfigur. Die von Linda Schädler und Christoph Becker eingerichtete Ausstellung im Kunsthaus umfasste rund 90 Werke. Dabei war keine breit angelegte Retrospektive angedacht; vielmehr sollte die Schau auf einer subjektiven Auswahl basieren. Kriterium der Auswahl war die Originalität und Exzentrizität, welche, so das Kuratorenduo, die Modernität von Valloton ausmache. Gewiss, Vallottons Akte, Porträts, Landschaften, Stillleben und Interieurs mögen thematisch traditionell anmuten, doch hinter der Fassade seiner gemalten Bürgerlichkeit, die wie durch Panzerglas beobachtet scheint, liegt immer etwas verborgen. Der Ausstellungstitel «Idylle am Abgrund» suggerierte genau dies. Bei den Motiven lag ein Schwerpunkt der Ausstellungen auch bei den Aktbildern. Tatsächlich sind Vallottons Frauenfiguren so überzeichnet, ihre Körperlichkeit so ausufernd, dass er nicht nur seine Zeitgenossen damit irritierte. Seine Akte – zu Vallottons ersten Ausstellungen hatte man jungen Damen den Eintritt noch verwehrt – irritieren noch heute. «Valloton, Frauenhasser oder -verehrer?» fragt denn die Rezensentin Maria Becker in der Neuen Zürcher Zeitung. Des Künstlers schonungsloser Blick auf den Frauenkörper bezeichnet sie als «sezierend und begehrend» zugleich. Die Posen sind ungewöhnlich, die Haut ist seltsam gefärbt, die Proportionen weichen weit vom Ideal ab, er schönt auch Plumpes nicht. Barbara Basting würdigt, wie das Abseitige, Abgedrehte und Bedrohliche im Werk von Vallotton in dieser Ausstellung sichtbar werde (Tages-Anzeiger). Von Gerhard Mack wird Vallotton beschrieben als Künstler mit der «Fotokamera im Hirn», der ausschneide, collagiere und montiere (NZZ am Sonntag). Die Ausstellung wurde als «wunderschön inszeniert» bezeichnet (NZZ).
[Peter Stohler]
Bei den Motiven lag ein Schwerpunkt der Ausstellungen auch bei den Aktbildern. Tatsächlich sind Vallottons Frauenfiguren so überzeichnet, ihre Körperlichkeit so ausufernd, dass er nicht nur seine Zeitgenossen damit irritierte. Seine Akte – zu Vallottons ersten Ausstellungen hatte man jungen Damen den Eintritt noch verwehrt – irritieren noch heute. «Valloton, Frauenhasser oder -verehrer?» fragt denn die Rezensentin Maria Becker in der Neuen Zürcher Zeitung.

100 Tage

1 Künstler:in

1 Künstler:in

Plakat def Vallotton 2008 page 0001
1/10
Ausstellungsplakat
Design: Brugger Hüsser gestalten, Zürich
9783858811943 Felix Vallotton Idylle am Abgrund
2/10
Ausstellungskatalog
XH1T0727
3/10
Ausstellungsansicht
Ausstellungsansichten Kunsthaus Zürich 2016–2022 © FBM Studio, Zürich
XH1T0745
4/10
Ausstellungsansicht
Ausstellungsansichten Kunsthaus Zürich 2016–2022 © FBM Studio, Zürich
XH1T0740
5/10
Ausstellungsansicht
Ausstellungsansichten Kunsthaus Zürich 2016–2022 © FBM Studio, Zürich
XH1T0699
6/10
Ausstellungsansicht
Ausstellungsansichten Kunsthaus Zürich 2016–2022 © FBM Studio, Zürich
XH1T0775
7/10
Ausstellungsansicht
Ausstellungsansichten Kunsthaus Zürich 2016–2022 © FBM Studio, Zürich
XH1T0714
8/10
Ausstellungsansicht
Ausstellungsansichten Kunsthaus Zürich 2016–2022 © FBM Studio, Zürich
XH1T0735
9/10
Ausstellungsansicht
Ausstellungsansichten Kunsthaus Zürich 2016–2022 © FBM Studio, Zürich
XH1T0724
10/10
Ausstellungsansicht
Ausstellungsansichten Kunsthaus Zürich 2016–2022 © FBM Studio, Zürich
1/10