Frank Lloyd Wright

02.02.1952 – 16.03.1952
Ausstellungsort Kunsthaus.
Frank Lloyd Wrights Triumphzug macht in Zürich Halt
Auch Architektur konnte Thema sein im Kunsthaus. 1952 wurde Frank Lloyd Wright (*1867 Richland Center, Wisconsin; † 1959 Phoenix, Arizona) mit einer Wanderausstellung zum Lebenswerk geehrt. Zu sehen waren sechzehn Modelle, durch deren abnehmbare Dächer man ins Innere schauen konnte, Pläne und grossformatige Fotos seiner wichtigsten Bauten. Die ursprünglich 1951 vom Architekten Oscar Storonov für den Gimbel Brothers Department Store in Philadelphia entwickelte Schau hatte ihre erste europäische Station im Palazzo Strozzi in Florenz und reiste danach weiter nach Zürich, Paris, München und Rotterdam, zwei Jahre später nach Mexiko, New York und Los Angeles. Ausstellung und Publikation waren mit «60 Jahre lebendige Architektur» betitelt. Im Vorwort schrieb Wright, der zweimal in die Schweiz gereist war: «A free architecture for free people is only free so long as maintained on a basis of principle.» Wright gilt als Architekt, der eine Harmonie von Mensch und Natur anstrebte und sich selber als Teil einer organischen Architektur verstand. Dafür stehen emblematisch das 1959 eröffnete Solomon R. Guggenheim Museum in New York und die für den Industriellen Edgar J. Kaufmann an einem kleinen Wasserfall erbaute Villa Fallingwater, die zum Sujet des Ausstellungsplakats ausgewählt wurde. In nur neun Wochen besuchten beachtliche 22 000 Besucherinnen und Besucher die Zürcher Ausstellung, während der 1300 Kataloge verkauft wurden. Nach Zürich geholt hatte die Schau Werner Max Moser, Sohn des Kunsthaus-Erbauers Karl Moser und Architekt des Kongresshauses. Moser, der auch die Ansprache anlässlich der Eröffnung hielt, hatte in den 1920er Jahren zwei Jahre bei Wright in den USA gearbeitet. Er formulierte im Katalog: «Diese Ausstellung ist geeignet, ermunternd und aufrüttelnd zu wirken und uns anzuspornen, trotz allem Ungewissen und Negativen der heutigen Zeit die positiven und schöpferischen Ansätze unserer Zivilisation zu erkennen und mit Mut und Phantasie zu entwickeln.» In der Presse wurde die Ausstellung national und international breit wahrgenommen und durchwegs gefeiert. Die NZZ etwa bewunderte die Klarheit der Bauten von Wright, den Mut in der kühnen Ausführung und deren synthetische Kraft: «Die mit all diesem verbundene künstlerische Sensibilität und die Fähigkeit, Schönheit hervorzubringen, dies ist das Göttergeschenk, das ihm verliehen worden ist.»
[Peter Stohler]
«Diese Ausstellung ist geeignet, ermunternd und aufrüttelnd zu wirken und uns anzuspornen, trotz allem Ungewissen und Negativen der heutigen Zeit die positiven und schöpferischen Ansätze unserer Zivilisation zu erkennen und mit Mut und Phantasie zu entwickeln.»
Werner Max Moser, 1952
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Ausstellungsplakat
Design: Walter Roshardt