Picasso. Die erste Museumsausstellung 1932

15.10.2010 – 30.01.2011
Kuratiert von Tobia Bezzola.
Ausstellungsort Pfister-Bau (Grosser Ausstellungssaal, ehem. Bührlesaal).
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Picasso Pablo Gr.1973 0003 R 13316
Pablo Picasso
Scène d'intérieur, 1926
Kreidelithografie Papier (Van Gelder)
Kunsthaus Zürich, Grafische Sammlung, Gottfried Keller-Stiftung, Bundesamt für Kultur, Bern, 1973
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Picasso Pablo 2259 R 2715
Pablo Picasso
Guitare sur un guéridon, 1915
Öl auf Leinwand
Kunsthaus Zürich, 1932
© Succession Picasso / 2024, ProLitteris, Zurich
Picasso, zweimal prominent zu Gast im Kunsthaus
Warum nach knapp achtzig Jahren eine Ausstellung nachstellen? Weil die Ausstellung im Zürcher Kunsthaus 1932 mit dem damals einundfünfzigjährigen Picasso (1881–1973) in jeder Hinsicht aussergewöhnlich war. Ursprünglich als Gruppenschau (mit Georges Braque und Fernand Léger) geplant, umfasste sie Werke aus drei Jahrzehnten: dem frühem Schaffen, der Blauen und der Rosa Periode, dem Kubismus, dem Surrealismus und dem Klassizismus. Die meisten Werke wurden direkt aus einer Ausstellung in den Pariser Galeries Georges Petit übernommen, 56 stammten jedoch aus dem Besitz des Künstlers. So redete Picasso auf seine Art mit, auch wenn er die Zürcher Schau nicht selbst einrichtete, wie öfters zu lesen ist, denn kuratiert wurde sie vom Künstler Sigismund Righini zusammen mit Kunsthaus-Direktor Wilhelm Wartmann. Obwohl die meisten der gezeigten Werke verkäuflich waren, fanden sich mitten in der schweren Wirtschaftskrise nur wenige Käufer. Für die Sammlung des Kunsthauses wurde jedoch nach einigem Hin und Her das Gemälde «Guitare sur un guéridon» (1915) erworben; der erste Ankauf eines Gemäldes für ein öffentliches Museum in der Schweiz. Auch zog die Ausstellung mit 34 000 Eintritten für damalige Verhältnisse sensationell viel Publikum an. Dass trotz städtischem Nachtragskredit die Schau allerdings ein Defizit erwirtschaftete, wurde heiss diskutiert. Pablo Picasso hatte damals wie heute Superstar-Status, wurde als Jahrhundertkünstler oder gar als Künstlergott bezeichnet (NZZ). Ein Künstler, der fast alles beherrscht und dessen Wandelbarkeit und Vitalität entweder begeisterte oder abschreckte. Das «Remake» 2010/11 mit nur siebzig Gemälden und sechzig druckgrafischen Werken – 1932 waren es alleine 225 Gemälde gewesen – wurde von in- und ausländischen Medien sehr breit kommentiert und war beim Publikum ein Achtungserfolg (130 000 Eintritte). So feierte sich das Kunsthaus selbstbewusst – vor hundert Jahren war der Moserbau eröffnet worden – nicht nur als flächenmässig grösstes Kunstmuseum in der Schweiz, sondern auch als Institution der Avantgarde. In der Begleitpublikation wurde die ursprüngliche Ausstellung vollständig rekonstruiert und die Entstehungsgeschichte sorgfältig aufgearbeitet.
[Peter Stohler]
Pablo Picasso hatte damals wie heute Superstar-Status, wurde als Jahrhundertkünstler oder gar als Künstlergott bezeichnet (NZZ). Ein Künstler, der fast alles beherrscht und dessen Wandelbarkeit und Vitalität entweder begeisterte oder abschreckte.

107 Tage

1 Künstler:in

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Def RZ Picasso Plakat F4 F200 Normal d 070910 page 0001
Ausstellungsplakat
Design: HESSKISSSULZERSUTTER AG, Zürich / Photo: Man Ray