Gustav Klimt (1862 - 1918)

11.09.1992 – 13.12.1992
Kuratiert von Toni Stooss.
Ausstellungsort Pfister-Bau (Grosser Ausstellungssaal, ehem. Bührlesaal).
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sammlung kamm Klimt Gustav Tannenwald I 250x248 2x
Gustav Klimt
Tannenwald I, 1901
Öl auf Leinwand
Kunsthaus Zug, Stiftung Sammlung Kamm
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Klimt Judith Belvedere
Gustav Klimt
Judith I, 1901
Öl auf Leinwand
Belvedere, Wien
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Klimt Sonja Knips Belvedere
Gustav Klimt
Bildnis Sonja Knips, 1897/98
Öl auf Leinwand
Belvedere, Wien
Die Klimt-Ausstellung war mit 248’738 Besucher:innen die bisher meistbesuchte am Kunsthaus Zürich. Das Thema der Ausstellung schien auch einer lange gewachsenen Tradition zu entspringen, denn Wiener Künstler waren immer gern gesehene Gäste am Kunsthaus Zürich: Bereits Carl Moll (Mitbegründer der Wiener Secession und Stiefvater von Alma Mahler) kuratierte hier 1918 «Ein Jahrhundert Wiener Malerei» mit Werken unter anderem von Gustav Klimt und Oskar Kokoschka.
Diese Ausstellung war die erste umfassende Klimt-Retrospektive in der Schweiz mit 59 Gemälden, 138 Zeichnungen und 68 Dokumenten. Der Medienmix ermöglichte es dem Publikum, Klimts Schaffen in seiner ganzen Bandbreite und kunsthistorischen Bedeutung zu erfassen. Mag «Der Kuss» (1907) schon damals breit bekannt gewesen zu sein, so ist er nicht alleinig repräsentativ für sein Schaffen. Sensationell war umso mehr, dass auch dieses weltberühmte Gemälde den Weg nach Zürich fand, und das sinnliche Thema zudem ausführlich und ideengeschichtlich von Laura Arici erläutert und verortet worden ist. Weitere bekannte Highlights wie «Judith I» (1901, Österreichischen Galerie Belvedere, Wien) und «Die Jungfrau» (1913, Národní Galerie, Prag) figurierten unter den Exponaten, neben sehr viel unbekannteren umso spannenderen Landschaften oder auch Bildern mit kuriosen Motiven wie dem Inneren eines Stalls oder dem Publikum im Wiener Burgtheater. Dass diese nationalen Kunstheiligtümer Österreich überhaupt verlassen durften, ist vor allem der engen Zusammenarbeit mit dem Belvedere zu verdanken, aber auch einem hochkarätigen Patronatskomitee aus der Politik. Von besonderem Erkenntnisgewinn war, dass Klimt als öffentliche und hochmoderne Figur vorgestellt wurde, dies anhand von Dokumenten der berühmten Modemacherin und Lebensgefährtin Klimts, Emilie Flöge, oder auch anhand von Fotografien von Madame d’Ora. Die Klimt-Ausstellung war mit 248’738 Besucher:innen die bisher meistbesuchte am Kunsthaus Zürich, gefolgt von derjenigen zu Edvard Munch (1987 kuratiert von Guido Magnaguagno, mit 226'114 Besuchern), «Monets Garten» (2004, kuratiert von Christoph Becker, mit 224'050 Eintritten) und «Pablo Picasso» (2010, kuratiert von Tobia Bezzola, mit 222'334 Besuchern).
[Cathérine Hug]
«Was die heutigen Betrachter:innen grossteils zu suchen scheinen, das <trotz alledem> überdauernde Glücksversprechen, ist durch die immerwährende Festlichkeit der Klimtschen Gemälde und die befreite, <zeitlose> Erotik seiner Zeichnungen gegeben.»
Toni Stoos, Ausstellungskurator

93 Tage

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